ESG-Investment bedeutet, dass Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren verwendet werden, um Unternehmen und Länder danach zu bewerten, wie weit sie in Sachen Nachhaltigkeit fortgeschritten sind.
Sobald genügend Daten über diese drei Kriterien vorliegen, können sie in den Anlageprozess integriert werden, um zu entscheiden, welche Aktien oder Anleihen gekauft werden sollen.
Viele der Fonds, die das ESG-Label verwenden, sind jedoch nicht so nachhaltig, wie sie erscheinen. Mehrere beliebte ESG-Fonds investieren zum Beispiel nach wie vor in die weltweit grössten Kohlenstoffemittenten.
Investoren mit einem Vermögen von mehr als 100 Milliarden Dollar, wie BlackRock, Vanguard und Amundi, haben sich mit den «Principles for Responsible Investment» grundsätzlich dazu verpflichtet, ESG-Informationen in ihre Anlageentscheidungen zu integrieren.
Das Interesse der Branche an ESG wurde durch eine Kombination von Faktoren angetrieben, zu denen auch die steigende Kundennachfrage gehört – sowohl grosse Pensionsfonds als auch normale Sparer verlangen zunehmend nach nachhaltigen Anlagemöglichkeiten.
Da ESG zum grössten Schlagwort im Investmentbereich geworden ist, sind selbst die zynischsten Vermögensverwalter auf den Zug aufgesprungen. Es wurden nicht nur neue Produkte aufgelegt, sondern auch ältere Fonds in nachhaltige Fonds umbenannt. Die Vermögensverwalter haben vermehrt Fachkräfte eingestellt, die sich auf ESG- und Nachhaltigkeitsthemen konzentrieren.
Es ist jedoch alles andere als einfach herauszufinden, welche Vermögensverwalter nur über Nachhaltigkeit reden und welche konkrete Massnahmen ergreifen. Viele Anleger haben Schwierigkeiten, herauszufinden, in welche Fonds sie investiert haben und wie ernst die Vermögensverwalter Themen wie den Klimawandel tatsächlich nehmen.